Samstag, 29. Juni 2013

Von Treseburg über Thale nach Suderode



Als ich kurz vor 9 ins Bodetal starte, regnet es leicht. Am Eingang des Wegabschnittes wird vor Steinschlag gewarnt. Doch zunächst erscheint diese Etappe gar nicht so wild. Ja, das sind hoch aufragende Granitfelsen neben mir, doch ansonsten … In den ersten 1,5 Stunden treffe ich keinen Menschen, dafür habe ich drei ganz überraschende Begegnungen.
Ziemlich schnell biege ich um die Felsecke und kann gerade noch anhalten. Vor mir mitten auf dem Weg ist ein Salamander unterwegs! Voller Begeisterung betrachte ich ihn näher – doch ihn scheint meine Annäherung eher zu erschrecken. Auf jeden Fall bleibt er sofort stehen und hebt nur wachsam den Kopf. Als ich wieder etwas auf Abstand gehe – bestimmt bin ich ihm in meiner Regenkleidung wie ein roter Riese erschienen – läuft er in Watschelgang ins Laub.



Ich bin über diese seltene Begegnung sehr erfreut. Doch tatsächlich wiederholt sich das noch zweimal. Diese Tierart fühlt sich hier offenbar zu Hause und sicher.
Allmählich werden die Felsformationen immer ausgeprägter, der Weg immer steiniger. Ich gehe mehrfach an Geröllhängen vorbei. Im Bodekessel brodelt das Wasser in der Tiefe.
Hier einige Impressionen:





Nach knapp 2,5 Stunden erreiche ich den Weg zum Hexentanzplatz. Man könnte auch mit der Seilbahn hinauffahren, aber gerade diese schmale, steinige Serpentine ist gut für das Herz – Kreislauf – System. Mir gefällt der Aufstieg.


 Punkt 12 Uhr treffe ich am Bergtheater ein. Oben am Hexentanzplatz mache ich 20 Minuten Mittagsrast.
Die nun folgende Wegetappe hat wiederum einen ganz anderen Charakter: friedlicher Fichten– und Mischwald. Die Sonne scheint, es wird milder.



Als ich immer weiter nach unten komme, ändert sich wieder das Bild: erneut Granitklippen und Felsenweg. Bis zu den „Winterklippen“ ist der Weg gut ausgeschildert, doch im folgenden Verlauf gerate ich gelegentlich in Zweifel.
Besonders „Muffensausen“ bekomme ich, als die Karte den Weg über den Wurmbach zeigt – und sich diese Überquerung als für mich doch etwas gewagtes Unternehmen herausstellt. Erst Mal greife ich zum Fotoapparat, um etwas Distanz zu  bekommen. Na gut, ich wage es! Auf der anderen Seite ist erkennbar ein schmaler Wanderweg – muss wohl richtig sein. Dank meiner Trekking Stöcke schaffe ich es trockenen Fußes. (Auf dem Fotos wirkt das vielleicht nicht so schwierig - aber vor Ort flößt
der Wurmbach deutlichen Respekt ein).


Etwa 200 Meter weiter stellt sich heraus, dass da wohl doch noch eine richtige Brücke ist – aber der ausgetreten Pfad beweist, dass die meisten Wanderer genau wie ich denken, dass die Beschilderung diese etwas waghalsige Variante fordert.
So gegen 14:30 fängt es doch noch stärker zu regnen an. Aber nun kann es nicht mehr lange dauern und von den Baumkronen wird auch einiges abgefangen. Gegen 16:00 Uhr erreiche ich den Kurpark in Bad Suderode, wo gerade das Behringer Brunnenfest gefeiert wird.

Beglückt stellte ich fest, dass ich im Grunde ideales Wetter hatte und gesund das Ziel meiner Reise erreicht habe. Die Vielfalt und die Stille der Landschaft hat mich bereichert. 
Im Hotel lege ich mich für eine Stunde aufs Bett. -   Meine Rundwanderung ist hier zu Ende – doch noch nicht mein Harzaufenthalt. Morgen will ich für eine Woche nach Ilsenburg.

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