Heute will ich zum Brocken. Dafür habe ich extra Ilsenburg
als Urlaubsort gewählt, denn hier beginnt der „Heinrich – Heine – Weg“ zum
Brocken, beworben als „schönster Aufstieg“. Zwei andere – von Schierke und von
Braunlage - kenne ich bereits. Nun also
der Weg, den Heine 1824 nahm. Als Rundweg soll er 26 km lang sein. Er gilt
zugleich als „anspruchsvollste Brockenwanderung“.
Ich starte bei bestem Wetter um 8:15 von meiner
Ferienwohnung und begebe ich zum Ausgangspunkt am Blocherhauer. Die ersten 1,5
Stunden zu den Ilsefällen verlaufen recht gemütlich. Es geht leicht bergan, der
Weg präsentiert sich mit rauschender Ilse, Granitblocken und Fichten als
idealer, romantischer Wanderweg, der immer auch zu Fotopausen aufruft.
An der „roten Brücke/Bremer Hütte“ kreuze ich einen breiten
Hauptweg –
- und gerate in eine zeitraubende Wegsucherei, denn zuerst gelingt es mir nicht, die richtige Abzweigung zu wählen. Ich gehe in die falsche Richtung – gerate nach einiger Zeit in Zweifel (der Weg scheint vom schon sichtbaren Brocken wegzuführen) –
- und kehre um. An der Wegkreuzung angelangt, treffe ich ein Paar, das auch auf der Suche ist und trotzdem diesen Weg für den richtigen hält. Gemeinsam gehen wir zurück – und geraten bei der nächsten Abzweigung ins Überlegen. Nun entscheide ich mich doch für die Umkehr und verlasse das Paar.
- und gerate in eine zeitraubende Wegsucherei, denn zuerst gelingt es mir nicht, die richtige Abzweigung zu wählen. Ich gehe in die falsche Richtung – gerate nach einiger Zeit in Zweifel (der Weg scheint vom schon sichtbaren Brocken wegzuführen) –
- und kehre um. An der Wegkreuzung angelangt, treffe ich ein Paar, das auch auf der Suche ist und trotzdem diesen Weg für den richtigen hält. Gemeinsam gehen wir zurück – und geraten bei der nächsten Abzweigung ins Überlegen. Nun entscheide ich mich doch für die Umkehr und verlasse das Paar.
Ja, jetzt ist es der richtige Weg: Die letzten 4,5 km zum
Brocken ständig ansteigend, insgesamt sind es 900m Höhenanstieg (auf 1142 m
Brocken).
Besonders kräftezehrend sind die letzten 2,8 km auf einem Plattenweg. Jetzt geht es eher mühsam voran.
Besonders kräftezehrend sind die letzten 2,8 km auf einem Plattenweg. Jetzt geht es eher mühsam voran.
Ich mache unterhalb des Brockens - am „Kleinen Brocken“ eine große Pause
(11:45 – 12:25). Verzehre meinen Proviant und liege – eingehüllt in meine
Windjacke – auf einer Bank in der Sonne. Einige andere Wanderer ziehen eher
verbissen an mir vorbei – eigentlich ist es auch meine Tendenz, erst Mal das
nahe Ziel zu erreichen – aber ich kenne die Situation am Brocken. Dort ist noch
windiger und einen so schönen Rastplatz nur für mich finde ich bestimmt nicht.
Also ruhe ich mich aus. Eine Infotafel verrät, dass auch
Heine den Aufstieg anstrengend fand – und froh war, von hier das nahe
Brockenhäuschen zu sehen. Und der war etwa halb so alt wie ich (!) – allerdings
sicher ohne Outdoor Wanderkleidung.
Nach meiner Pause gehe ich die letzten 1,2 km auf dem
Plattenweg an und erreiche so geradezu ausgeruht den Brocken!
Ein kurzer Rundgang – hauptsächlich um den Eingang der
großen Wanderbaude zu finden. Wieder nehme ich mir Zeit – etwa 45 Minuten – und
esse Bockwurst mit Brötchen. Bei 60% der Menschen scheint es sich um echte
Brockenwanderer zu handeln, leicht an der Ausrüstung erkennbar. Der Rest kam
wohl mit der Bahn.
Um 13:30 beginnt der Rückweg – diesmal über den „gelben
Brink“. Die ersten 4 km muss ich auf der Asphaltchaussee gehen. Bald haben sich
dort die Wanderer verloren und ich genieße die Ausblicke.
Als ich dann in den „gelben Brink“ einbiege, überrascht mich
ein wunderbarer, lohnender Streckenabschnitt: Die verdeckte Ilse unter Granitfelsen
rauscht hörbar – sonst nur Stille und Vogelgesang. Rechts vom Wege erkenne ich,
dass hier das ganze Gebiet nur aus einem riesigen Haufen aufeinander getürmter
Granitblöcke besteht – von wenig Erde umgeben – und trotzdem mit Fichten
bewachsen.
Einmal begegne ich auch drei Mountainbikern, die ihre Räder
schieben (eine sportliche Mutter mit zwei etwa 18 und 17 Jahre alten Kindern),
die entsetzt hören, dass es bis zum Brocken noch 7km sind und es bis dahin
keine Einkehr gibt. Nicht jeder der vergleichsweise vielen Mountainbiker am
Brocken schätzt die Lage richtig ein.
Bei herrlichstem Hochsommerwetter gehe ich weiter – erreiche
die Bremer Hütte (30 Min. Rast)
– unterhalte mich dort mit Oberstufenschülern,
die für eine Tageswanderung zum Brocken mit ihrem Biologielehrer aus Stendal
(!) angereist ist – und wandere an den sonenbeschienenen Ilsefälle wieder zurück.
Die letzten 45 Minuten steigert sich ein
fernes Donnergrollen, die ersten Spritzer fallen. Als ich um 17:30 in meiner
Ferienwohnung eintreffe, bricht das Unwetter los. Ein wunderbarer Tag!
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