Mittwoch, 26. Juni 2013

Über Selkemühle und Mägdesprung nach Alexisbad

Ein Tag sind hier immer viele Tage, so erlebnis - intensiv vergehen hier die Stunden. Ich wandere zügig, aber nehme mir doch Zeit, um zu fotografieren, Infotafeln zu lesen und Gespräche mit Menschen zu führen, die mir unterwegs begegnen. So brauche ich heute gute sechs Stunden, bis ich mein Tagesziel Alexisbad erreiche, davon nur 35 Minuten reine Pause (Lunchpaket verzehren).
Doch von vorne:Ich starte gegen 8:30, es ist wieder etwas frisch (11 Grad). Der Weg bis Selkemühle ist zunächst ein breiterer Kiesweg, damit hier auch Forstarbeiter fahren können.


 Als ich eine Infotafel zur Aufforstung lese, halten zwei Waldarbeiter an, die mir spontan mehr zu den Maßnahmen erzählen. Hier hat vor ein paar Jahren der Sturm "Kyril" die Bäume abgeholzt. Ich nutze die Gelegenheit und stelle Fragen zu den Baumarten. Die Eschen weisen darum einen so rötlichen Stamm auf, weil sie krank sind. Das ist auch der Grund für den auffallenden Wuchs: Nur ganz oben ist noch eine Krone, alle Seitenäste weiter unten sind abgestorben. Die beiden Arbeiter stellen sich im übrigen als Ein - Eurojobber vor und erzählen mir von ihren Aufgaben (z. B. Bänke frei schneiden).

Weiter geht es zur Selkemühle. Hier ändert sich der Weg. Von nun ab finden sich immer mehr echte Wanderwege. Da die Sonne gerade scheint, laufe ich  bis kurz vor 11 Uhr weiter. Für eine kleine Rast lege ich die Beine auf die Bank und genieße meinen Apfel.



Als sich die Sonne verzieht, geht es weiter.

In Mägdesprung scheint die Zeit still zu stehen. Alte Gebäude erinnern an die Zeit, als hier ein Eisenhüttenwerk in Betrieb war. Das Technik Museum Carlshöhe besichtige ich nicht, denn es sieht nun schon wieder nach Regen aus. Die alten Gebäude und Enbleme aus der fürstlichen Zeit finden aber mein Interesse.





Hinter Mägdesprung wird der Wanderweg immer dramatischer. Ständig muss ich meine Kamera herausnehmen, weil sich ein neuer, faszinierender Blick auftut. Nun geht es in Höhenlagen mit Ausblickspunkten, die von der damaligen anhaltinischen Fürstenfamilie im 19. Jahrhundert angelegt wurden, wie z. B. der Luisentempel.  An der Köthener Hütte wird auf den 300 Millionen Jahre alten Granit hingewiesen - in der Zeit ist auch der Brocken entstanden. Das sprengt meine Vorstellungskraft - und als zeitlicher Vergleichspunkt fällt mir nur noch ein, dass vor 65 Millionen Jahre die Dinosaurier ausgestorben sind.

Gegen 14.30 erreiche ich mein Hotel. Schön, dass ich so früh eingetroffen bin. Heute will ich hier die Sauna genießen!
Noch ein paar Fotos von der wunderbaren Landschaft:







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