Donnerstag, 27. Juni 2013

Über Silberhütte und Straßberg nach Güntersberge


Der Morgen beginnt für mich mit der Schlagzeile in der „Mitteldeutschen Zeitung“. Es geht um die Privatisierung des Heilbades Suderode. Soweit ich verstehe, schieben sich verschiedene Stellen gegenseitig die Schuld zu, dass die Übernahme durch einen Investor nicht reibungslos geklappt hat. Ich erfahre auch, dass der Unterhalt des Bades das Land jährlich 1 Million Euro an Zuschüssen gekostet hat. Dann geht es noch um eine Tourismuskampagne für Sachsen – Anhalt nach dem Hochwasser: Touris, kommt bald wieder … Na, ich bin ja schon da!


Bei 9 Grad beginne ich meine Tagesetappe. Klingt eher kalt, aber tatsächlich scheint in den nächsten zwei Stunden die Sonne und da es zunächst bergan geht, ist mir schnell warm.
Der Fichten - und Wiesenweg versetzt mich in meditative Stimmung.

 Ein typischer Wegabschnitt


In dieser Stimmung erreiche ich nach einer Stunde Silberhütte. Hier wurde im 18. Jahrhundert Silber verarbeitet. Später versuchte man andere Industrie zu etablieren, bis 1909 die letzte Industrieanlage in Konkurs ging Silberhütte umfasst nur wenige Häuser.
Über einen Trampelwanderpfad geht es nun nach Straßberg.  Die Gleise der Selketalbahn sind ganz in der Nähe und einmal wird beim Überqueren gewarnt: „Vorsicht beim Überqueren! Die Bahn hat Vorfahrt“. 



Auch die Selke plätschert hier zum Greifen nahe. Ein kleines Wasserwehr mit einem zusätzlichen Wasserabflussbecken weckt mein Interesse und ich denke über die Funktion nach.


Die Wasserbecken

Nach einer weiteren Stunde erreiche ich Straßberg. Kurz vor Straßberg mache ich noch eine 25 Minuten Pause, liege auf einer Holzbank und genieße die Sonne. Doch plötzlich wird es dunkler und kühler – der prognostizierte Regen scheint zu nahen. Also breche ich wieder auf. Auf dem ganzen Weg begegnet mir keine Menschenseele.

Beim Durchqueren Straßbergs werfe ich einen Blick auf die vielen einfachen Fachwerkbauten – und behalte sicherheitshalber den dunklen Himmel im Blick.


Nun geht es weiter nach Güntersberge. Zuerst auf einem Asphaltweg, dann wieder ein Fichten gesäumter Weg. Ich mache eine letzte Pause (20 Min.) in der Selkeköte – etwa 3 km vor Güntersberge. 
Da ich schon gegen 13:00 Uhr in Güntersberge bin – immerhin trocken durchgekommen - bummele ich zuerst die Hauptstraße entlang, bis ich die Touristeninfo erreiche. Diese ist sogar besetzt. Aber die junge Frau kann meine Fragen zur nächsten Etappe nach Treseburg nicht beantworten.
Der Hausbestand ist aus dem 18. und 19. Jahrhundert, einiges saniert und ansprechend zurecht gemacht.

 Dieser kleinste Ort des Harzes (950) Einwohner ist wiederum ganz ruhig – die junge Frau in der Touristeninfo verweist auf die erst im Juli anbrechenden Ferien.
Nun suche ich mein Hotel auf, das ich jedoch erst mit einiger Mühe oben am Berg entdecke. Der Blick aus meinem Hotelzimmer geht über weite leicht bewaldete Hänge.

                                                                                                

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