Heute will ich auf dem Bode – Selke – Stieg von Güntersberge
über Allrode nach Treseburg. Im Internet wird dieses Verbindungsstück der
beliebten Flußwanderwege als „wildromantisch, urwüchsig, abseits der ausgetretenen
Pfade“ beschrieben. Das weckt Erwartungen!
Doch als erstes genieße ich in meinem Hotel ein gutes
Frühstück mit Panoramablick. Das vielfältige Buffet macht mir Spaß, auch wenn
ich – wie meistens – bei einem Schälchen Müsli und einem Marmeladenbrötchen
ende.
Im Fichtenwald finden sich wieder echte
Wanderwege, die sicher nicht allzu oft begangen werden und zum Teil überwachsen
sind.
Hier ist der Weg schon sehr überwachsen.
Kurz vor Allrode begegnen mir die ersten Wanderer seit zwei
Tagen. Ein Paar Mitte 60zig, das die Terrainwanderwege um den Ort erkundet. Sie
haben für zwei Wochen ein Standquartier in Allrode bezogen. Wir tauschen
Wandertipps aus.
Kurz darauf gelange ich nach Allrode. Der Ort gefällt mir
spontan. Ich überlege, woran das wohl liegt: Gleich am Ortseingang findet sich
eine alte Kirche, der Platz ist gepflegt mit kleinen Blumenrondellen. Die Touristeninformation
daneben ist in einen schönen Fachwerkbau untergebracht. Besonders auffällig
finde ich, dass viele Häuser bunt gestrichene Holzfassaden aufweisen. Auch wenn
kein Mensch zu sehen ist, entsteht ein lebendiger Eindruck. Daneben gibt es
alte Bausubstanz – Scheunen und große Holzhäuser, zum Teil wohl leerstehend,
aber das Ganze wirkt malerisch.
Bei meinem Bummel durch den Ort treffe ich vor einem
ehemaligen kleinen Gut auf den Besitzer. Er erzählt mir, dass er seit der Wende
in Detmold arbeitet und Donnerstagabend immer zurück nach Allrode kommt. In der
großen Hausanlage wohnen noch seine Schwiegereltern und sein Sohn. Der Erhalt
der Holzfassaden ist aufwändig. Vor 15 Jahren hat er einen Teil erneuert, dabei
die Verzierungen der Holzpanelen ausgeschnitten. Vielleicht wäre es besser
gewesen, gleich alles zu verkaufen und nach Detmold zu ziehen, aber über die
Jahre hat er viel investiert. Er verweist auf Häuser, die bereits leer stehen –
wer weiß, wie das in 20 Jahren aussehen wird.
Hinter Allrode ändert sich der Wegcharakter. Hier findet
sich Fichtenwald. Bald geht es durch das schmale Tal der Luppbode über Stock
und Stein. Viele Stellen sind feucht, überall sind umgestürzte Bäume. Nur gut,
dass das Wetter gut ist (13 – 14 Grad und überwiegend Sonne). Bei Regenfällen
könnte dieser Wegabschnitt nicht ganz ungefährlich sein.
Ich nehme mir unterwegs viel Zeit für Fotoaufnahmen und
Pausen, denn diese Etappe ist nur kurz: 15 km. Um 14:30 treffe ich in meinem
Hotel ein. Nach einer Pause – und dem Schreiben meines Blogs – will ich nun ein
nettes Restaurant für den Abend suchen. Ich finde es in der "Forelle" - ein Gasthof sein 1837, der verspricht 37 Fischspezialitäten auf der Karte vorzuweisen. Dazu ein Glas Weißwein - so klingt der Abend nett aus. (Meinen Blog kann ich in Treseburg nicht führen - die Verbindung ist wieder zu schlecht, also nur mal in Word speichern und auf morgen warten)
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