Freitag, 8. Oktober 2021

Ausflug nach Osterode

 Heute nehme ich den Bus nach Osterode. Für den Kurbeitrag kann ich kostenlos fahren. Außerdem lerne ich so bei der Fahrt über die Dörfer gleich die weitere Umgebung kennen. Das verschafft mir einen näheren Eindruck von den Lebensverhältnissen vor Ort als eine Autofahrt über die Bundesstraße. 


Auf der Hinfahrt erzählt mir eine 80zigjährige Dame, dass sie kürzlich auf Wunsch ihrer Kinder das Autofahren aufgegeben habe und nun immer den Bus nehme. Sie zeigt mir auch den Weg vom Busbahnhof in die Innenstadt.



Osterode hat knapp 25000 Einwohner und ist ein lebendiges Fachwerkstädtchen. Ich frische Erinnerungen an die Zeit vor über 15 Jahren auf, als ich hier öfters zum Einkaufen und zu Marktbesuchen kam.


 Das Kaufhaus Kressmann hat jedoch schon seit 2008 geschlossen. Trotzdem gibt es noch andere kleine Lädchen zum Stöbern. Ich bleibe jedoch in der Buchhandlung hängen und informiere mich über Krimineuerscheinungen. 


Dann entdecke ich einen Fairtrade Gebrauchtwarenhandel. Die alten Glaswaren begeistern mich. Ich bezwinge aber den Wunsch etwas zu kaufen, was ich doch nur mit Mühe abtransportieren könnte. 


Zum Abschluss gönne ich mir Kaffee und Kuchen in Marktplatznähe. Dort treffe ich auch wieder auf die alte Dame und wir begeben uns beide zurück zum ZOB. Nun sind viele Kinder da, deren Schule aus ist, und die zurück in die Dörfer fahren. Ich frage mich, wie anders wohl dieses Schulleben aussieht als das der Großstadtkinder. 


Als ich wieder in Bad Grund bin, ist immer noch schönes Wetter. Daher schließe ich noch eine kleine Wanderstrecke an. Auf dem Rückweg treffe ich dabei auf einen Mann, der mit mir aus dem Bus gestiegen war. Er sitzt recht verloren auf einer Kurparkbank. Spontan spreche ich ihn an und er erzählt mir, dass er auf Hafturlaub ist und nun wieder zurück müsse. Als ich nachfrage, meint er, der Freigang habe sich für ihn nicht gelohnt. Zum Abschied wünsche ich ihm noch alles Gute. Was für Ausschnitten aus dem Leben von anderen ich heute begegnet bin! Gerade in ganz kleinen Orten kommt man viel leichter ins Gespräch.


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