Samstag, 2. August 2025

Resümee meines Hahnenklee - Urlaubs

 Inzwischen habe ich schon fast das Ende meiner Hahnenklee - Woche erreicht. Nun ein paar summarische Eindrücke:

Der Ort selbst ist touristisch offensichtlich sehr erfolgreich. Ich begegne jungen und älteren Paaren, Familien in allen Konstellationen, Freundesgruppen, Urlauber aus Dänemark und den Niederlanden. Die Häuser in Hahnenklee sind überwiegend gepflegt und ansprechend - und überall sind Ferienwohnungen zur Vermietung. Es gibt auch Blockhüttenchalets, aber auch ältere Feriensiedlungen wie den 50zig Jahre alten Ferienpark. Relativ wenige Häuser sind im Verfall, und auch wenn einige Hotels aufgegeben wurden, stehen immer noch neu erbaute im Angebot. Am Abend kann man hier wirklich nett Essen gehen.

Ich wandere jeden Tag -  auch wenn das Wetter z.T. etwas regnerisch und nicht so stabil ist. Manchmal kommt die Sonne doch heraus - dann sitze ich auf einer Bank und genieße z.B. den Blick auf den Grumbacher Teich oder mache kurz einmal Wassertreten im Kneip - Becken vor Wildemann. Viele Kilometer kommen da nicht so zusammen, meistens so 12 bis 15. Aber aufgrund des Auf- und Ab der Wege spürt man das doch - ganz anders als zuhause im Stadtpark. 

Einmal laufe ich nach Goslar und fahre dann mit dem Bus zurück. Dabei sehe ich vom Bus aus noch mehr Gebiete, wo nicht mehr so viele Bäume sind. In Hahnenklee und Umgebung ist aber noch viel Grün und das Grumbacher Tal, das ich schon als Kind geliebt habe, gilt als eines der noch vollständig bewaldeten. Doch es gibt nicht nur Pflanzenrückgang. Die Natur verändert sich darüber hinaus. Auf dem Weg nach Bockswiese treffe ich einen Einheimischen, der ehrenamtlich den Weg von Brombeerdornen freischneidet - es fehlt der Wald, so entwickeln sich die Dornenbüsche zu stark. Er erzählt mir auch von invasive Arten, so das indische Springkraut, das die heimischen Arten verdrängt und noch nicht mal von den Wildschweinen gefressen wird. 

An meinem letzen Abend herrscht lebendiges Treiben im Ortszentrum. Eine holländische Blaskapelle sorgt für gute Stimmung. In den Restaurants im Umkreis klatschen die Leute mit, eine Gruppe junger Männer tut sich besonders hervor. Einige Touristen sind so begeistert, dass sie kleine Videos drehen. Gut gelaunt gehe ich nun zurück in die Wohnung - nun noch packen. 

Fazit: Ein wirklich erholsamer, ruhiger und gesundheitsbewusster Urlaub! Mit heiteren Gedanken  - auch an Vergangenes - werde ich morgen zurückreisen.

Montag, 28. Juli 2025

Hahnenklee - Liebesbankweg und Bocksberg

 Heute soll es den ganzen Tag lang trocken bleiben und so entschließe ich mich zu einer Wanderung auf dem hier sehr beworbenen „Liebesbankweg“, der auf etwa 7 km rund um den Bocksberg führt und über Bockswiese nach Hahnenklee zurückführt.

Unterwegs mit mir sind auf dem ersten Teil immer auch andere Wanderer in Sichtweise - viele jungen Familien, sogar zwei Frauen, die Kinderwagen den Berg raufschieben. Offensichtlich verbringen hier wieder mehr Familien ihre Sommerferien. Warum das so ist, erkenne ich oben auf dem Bocksberg.

Dort wird viel angeboten, was gerade für Kinder und Jugendliche interessant ist. Man kann nicht nur mit der Bocksberg - Bahn nach oben fahren. Ist man erstmal auf dem Bocksberg, dann hat man die Wahl zwischen Bocksbergcarts, der Sommerrodelbahn „Drachenblitz“ und einem Kletterpark. 

Nach dem Abstecher auf den „Gipfel“ (727 m) laufe ich zurück zum Liebesbankweg. Auf abwechslungsreichen, schmalen Wanderpfaden geht es über mehrere Teiche und den Ortsteil Bocksberg zurück zur Stabkirche in Hahnenklee. 

Das Wetter bleibt stabil. Beim Brötchenholen am Morgen sind es 12 Grad, später überwiegend 15 Grad. Das empfinde ich als angenehme Wandertemperatur. 

Nach einer Nachmittagspause in meiner Ferienwohnung spaziere ich nochmal durch den Ortskern. 16 bis 17 km sind heute zusammengekommen, dazu einige Höhenunterschiede - also bestimmt ein gesundes Fitnesstraining.

Sonntag, 27. Juli 2025

Eine Woche Hahnenklee - Meine Ankunft

 Endlich einmal wieder eine Woche im Harz! Diesmal habe ich mir Hahnenklee als Standquartier ausgesucht - ich kenne den Ort schon seit 57 Jahren! Nicht, dass ich seit damals das erste Mal wieder gekommen bin - aber sonst habe ich in anderen Orten meine Zelte aufgeschlagen.

Ich komme gegen 11:30 im Ort an und hole mir zunächst den Schlüssel für meine Ferienwohnung beim Verwalter im Zentrum ab - dabei werde ich schon mit den Bauarbeiten an der Parkstraße am Kranichsee konfrontiert. Auch eine „Abfahrt“ von dort in das Zentrum ist gesperrt.  Aber letztlich finde ich alles und beziehe meine Wohnung am Ortrand.

Schon auf der Fahrt nach Hahneklee hat  es stark geregt, doch jetzt ist es trocken. Daher hält mich nichts und ich erkunde sofort die Gegebenheiten im Ort. Ein Bäcker - immerhin - ist in 8 Gehminuten von meiner Wohnung erreichbar. Ein kleiner Supermarkt ist auch recht nah und an den meisten Tagen in der Woche geöffnet. Im Touristenbüro nehme ich gleich ein paar Wandertipps mit sowie den Busfahrplan. Die kleine katholische Kirche ist geöffnet und ich zünde einige Kerzen als Dank für die gute Fahrt und für Freunde und Verwandte an.

Mein erster Eindruck: Der Ort ist recht belebt, es gibt viele Restaurants und Hotels. Der Kurpark ist sehr gepflegt und die Vermietung von Ferienwohnungen scheint hier ein wichtiges Geschäft zu sein.

Im Anschluss wandere ich Richtung Wildemann. Dabei werden für mich viele Erinnerungen wach, auch manche wehmütige - an längst vergangene Zeiten und Menschen. Aber die Dankbarkeit und Freude am aktuellen Erleben überwiegt und ich laufe mich immer mehr in Form. Am Grumbacher Teich treffe ich ein  nettes Paar aus Peine, mit dem ich Harz - Wandereindrücke austausche. 

Inzwischen hat sich der Himmel schon eingetrübt und von Ferne höre ich ersten Donner. Schnell kehre ich um, werde aber noch total nass. Meine Regenjacke erweist sich als undicht und ich weiche total durch. Gegen 15: 30 bin ich wieder in der Wohnung. Es regnet stundenlang, als es gegen 18:00 einmal kurz aufhört, gehe ich noch mal in den Ort. Doch wieder holt mich ein starker Regenguss ein und zum zweiten Mal komme ich wassertriefend gegen 19:00 nach Hause.

Ich fühle mich bereits sehr erholt - die gute, frische Waldluft und der stimmungsvolle Nebel. Das Alles mach ich sehr! 

Am Abend sehe ich in der Ferienwohnung eine Sendung über den Massentourismus auf Mallorca. Wie wunderbar ruhig ist es hier! Und das Wetter ist auf jeden Fall erholsam (etwa 17 Grad). Auch die nächsten Tage soll es viel regnen, aber sicher wird sich schon was machen lassen!

Samstag, 9. Oktober 2021

WeltWald und Abschied von Bad Grund

 Am Ende meiner Wanderwoche ist mir Bad Grund ans Herz gewachsen. Inzwischen bin ich etliche Wege mehrfach gewandert - immer die beste Voraussetzung, um mit einem Ort vertraut zu werden. Nach wie vor bedauere ich, dass die Ausschilderungen nicht so gut sind - gerade auch, wenn man nicht nur die Hauptrouten gehen möchte. Aber ich habe auch immer wieder nette Einwohner getroffen, die mir bereitwillig Auskunft und Tipps geben. Heute begegne ich gleich zweimal Paaren wieder, die ich schon zuvor getroffen habe. Sie erinnern sich an mich und sprechen mich an. Eine schöne Erfahrung!


Was  auf jeden Fall in Bad Grund lohnt und was ich zunächst unterschätzt habe, ist der "WeltWald". Ich dachte, hier handele es sich um ein übliches Arboretum mit ein paar ausgeschilderten Bäumen - aber der WeltWald bietet viel mehr!



1975 wurde hier auf einem vom Sturm zerstörten Gebiet eine 65 Hektar große Fläche angelegt - hier gibt es z.B. richtige Mammutbäume und ein mit vielen verschlungenen Wegen gestaltetes Gelände. Besonders  angetan hat es mir der Erlebnispfad, der an die Indianern Nordamerikas erinnern soll. Doch ich erkunde auch einen Teil der anderen Weg: Die Vielfalt ist erstaunlich, ebenso die Höhenunterschiede. Man kann hier viele Stunden verbringen!


Bei abnehmendem Licht folge ich am Spätnachmittag dem Erlebnispfad - und werde gleich in den geheimnisvollen Bann gezogen. Unterwegs erinnert ein Baumgrab an die Begräbnissitten und den Geisterglauben der Indianer, eine große und eine kleine (Hänge-) Brücke machen den Pfad zusätzlich spannend.


Trotzdem dominiert bei allem der Natureindruck. Noch bevor mir klar ist, dass ich hier unter Mammutbäumen wandele,  rieche ich den intensiven Waldgeruch und berühre die ausdrucksvolle Baumrinde.


 Die Besucher verlaufen sich und angesichts der eintretenden Dämmerung bin ich dann sogar doch ganz froh, einem hilfreichen Paar immer wieder zu begegnen und auf den rechten Weg gebracht zu werden!

Mit diesen einprägsamen Eindrücken will ich morgen - gut für meinen Alltag gestärkt - zurück in die Großstadt. Auf Wiedersehen, Harz - bis zum nächsten Jahr! Bad Grund als Wanderort kann ich weiterempfehlen. 


Freitag, 8. Oktober 2021

Ausflug nach Osterode

 Heute nehme ich den Bus nach Osterode. Für den Kurbeitrag kann ich kostenlos fahren. Außerdem lerne ich so bei der Fahrt über die Dörfer gleich die weitere Umgebung kennen. Das verschafft mir einen näheren Eindruck von den Lebensverhältnissen vor Ort als eine Autofahrt über die Bundesstraße. 


Auf der Hinfahrt erzählt mir eine 80zigjährige Dame, dass sie kürzlich auf Wunsch ihrer Kinder das Autofahren aufgegeben habe und nun immer den Bus nehme. Sie zeigt mir auch den Weg vom Busbahnhof in die Innenstadt.



Osterode hat knapp 25000 Einwohner und ist ein lebendiges Fachwerkstädtchen. Ich frische Erinnerungen an die Zeit vor über 15 Jahren auf, als ich hier öfters zum Einkaufen und zu Marktbesuchen kam.


 Das Kaufhaus Kressmann hat jedoch schon seit 2008 geschlossen. Trotzdem gibt es noch andere kleine Lädchen zum Stöbern. Ich bleibe jedoch in der Buchhandlung hängen und informiere mich über Krimineuerscheinungen. 


Dann entdecke ich einen Fairtrade Gebrauchtwarenhandel. Die alten Glaswaren begeistern mich. Ich bezwinge aber den Wunsch etwas zu kaufen, was ich doch nur mit Mühe abtransportieren könnte. 


Zum Abschluss gönne ich mir Kaffee und Kuchen in Marktplatznähe. Dort treffe ich auch wieder auf die alte Dame und wir begeben uns beide zurück zum ZOB. Nun sind viele Kinder da, deren Schule aus ist, und die zurück in die Dörfer fahren. Ich frage mich, wie anders wohl dieses Schulleben aussieht als das der Großstadtkinder. 


Als ich wieder in Bad Grund bin, ist immer noch schönes Wetter. Daher schließe ich noch eine kleine Wanderstrecke an. Auf dem Rückweg treffe ich dabei auf einen Mann, der mit mir aus dem Bus gestiegen war. Er sitzt recht verloren auf einer Kurparkbank. Spontan spreche ich ihn an und er erzählt mir, dass er auf Hafturlaub ist und nun wieder zurück müsse. Als ich nachfrage, meint er, der Freigang habe sich für ihn nicht gelohnt. Zum Abschied wünsche ich ihm noch alles Gute. Was für Ausschnitten aus dem Leben von anderen ich heute begegnet bin! Gerade in ganz kleinen Orten kommt man viel leichter ins Gespräch.


Donnerstag, 7. Oktober 2021

Höhlenerlebniszentrum Bad Grund - Der Iberg

 Das Höhlenerlebniszentrum bietet wirklich etwas ganz Besonderes! Hier kann man nicht nur eine Tropfsteinhöhle besichtigen, sondern gleichzeitig eine gut gestaltete Dokumentation über die Entstehung des Ibergs vor 385 Millionen Jahren erleben. Ich finde diese Einblicke in die Erdgeschichte immer wieder außerordentlich bewegend - als Mensch fühlt man sich so unglaublich klein. 


Doch vor dem Eintritt in die Höhe findet sich noch eine archäologische Ausstellung zu den Toten aus der Lichtensteinhöhle. In der Bronzezeit war in der Nähe von Osterode für etwa 100 Jahren die Begräbnisstätte einer Großfamilie. Die Überreste von 40 Toten wurden genetisch genau untersucht und mit den heute dort Lebenden abgeglichen. Tatsächlich konnten noch 47 Menschen bestimmt werden, die sehr wahrscheinlich unmittelbare Nachfahren der Toten der Bronzezeit sind. 


Nur in diesem Teil der Ausstellung darf man fotografieren, in der Höhle leben auch Fledermäuse, die geschützt werden müssen. Die Coronabestimmungen wirken sich weiterhin einschränkend aus: Man muss sich zur Zeit telefonisch anmelden, Führungen und Audiogeräteausleihe gibt es nicht. 


Trotzdem lohnt der Besuch sehr! Ich nehme viele Eindrücke mit und frische mein Wissen über die Bronzezeit und die Erdgeschichte auf. 

Mittwoch, 6. Oktober 2021

Wanderung nach Wildemann

Ich starte ohne Plan in den Tag - laufe einfach mal los und erkunde Wege. Sicherheitshalber nehme ich jedoch etwas Proviant mit. Mal sehen, was der Tag noch bringt. 


Durch den Märchenwald steige ich auf zum Höhlenerlebniszentrum. Dort stoße ich auf einen Hinweis auf den Weg nach Wildemann. Der Ort soll nur 2, 7 km von hier sein. So nahe? 


Da ich nichts Besonderes vor habe, probiere ich es einfach aus. Tatsächlich ist der Weg diesmal ziemlich leicht zu finden. Dabei entdecke ich, dass ich im letzten Jahr - als ich von Wildemann über den Platz "Schweinebraten" wanderte - schon ganz in der Nähe war. Auf meiner Wanderung entdecke ich einige Wege aus meinem letzten Urlaub wieder. Da manchmal sogar die Sonne scheint, präsentiert sich die Umgebung besonders freundlich.


Wildemann ist noch ruhiger als Bad Grund. Das Café, das ich von früher kenne, hat geschlossen, ebenso ein weiteres Hotel und der kleine Supermarkt. Schließlich trinke ich einen Kaffee im "Hotel am Rathaus". Hier gibt es auch exklusive Gerichte zu bestellen, aber ich habe ja meinen Proviant bei mir. 


Ich stelle fest, dass ich vom Marktplatz  in Bad Grund bis hier her etwa 6,5 km gelaufen bin. 

Am Spätnachmittag wandere ich noch eine kleine Zusatzrunde über den Horizontalweg. Alles in allem bin ich heute 15 km gelaufen und 53 "Stockwerke"! Zufrieden begebe ich mich in meine Ferienwohnung.