Kurz nach halb drei breche ich vom Molkenhaus auf, um über
den Teufelsstieg die Eckertalsperre zu erreichen.
Hat bis eben noch touristischer Trubel geherrscht, wird der
Weg auf einmal menschenleer, als ich ein Schneefeld quere.
Kurz hinter dem Molkenhaus - auf dem Weg zur Eckertalsperre |
An dessen Ende
erscheint die Wegführung etwas unübersichtlich. Geht es hier überhaupt weiter?
Doch ja! – das muss es sein: Ein Holzgeländer weist eine Lücke auf, hier ist
der Durchlass.
Nun wird der Weg schnell urig! Schon bald liegen gestürzte
Bäume über dem Pfad, was ich zuerst als Romantik begrüße. Es ist etwas
umständlich, diese Hindernisse zu überschreiten, aber lustig.
Das finde ich romantisch - lustig |
Doch schnell wird der Weg immer unwirtlicher – ist das
wirklich der richtige Weg – oder sollte ich mich wieder getäuscht haben? Doch
ich sehe ein blaues Kreuz an einem Baum – das muss doch das Wanderzeichen der
Karte sein. Außerdem sind hier Menschen gegangen.
Hier wird es schwieriger ... die wirklichen Problemstellen habe ich nicht mehr fotografiert! |
Trotzdem – es wird ein langsam unheimlich, denn das Ausmaß
der hier über den Weg gestürzten Bäume
mit weit verzweigtem Geäst nimmt zu – dazwischen matschige Lücken und
rutschige Steinbrocken. Mir kommen
Zweifel, ob ich noch umkehren soll. Aber dann denke ich … das ist doch der Weg
– eben ein „Teufelsweg“ – muss wohl richtig sein … Und außerdem: Inzwischen
habe ich eine so schwierige Stelle ängstlich – glücklich überklettert, dass ich
diesen Weg auch nicht mehr zurückgehen möchte! Ich bin froh, meine
Trekkingstöcke dabei zu haben – ohne diese hätte ich gar nicht über die Bäume
balancieren können.
Die Hoffnung treibt mich nach vorne. Das Ganze soll ja nur 3
km lang sein – endlich sehe ich unter mir ein Gebäude und der Pfad läuft auf mit Holzstiegen befestigte Tritte zu. Doch
bevor ich dort anlange, liegt vor mir ein großer Gesteinsbrocken mit einer
Tafel. Als ich diesen Stein umrunde, kann ich die Schrift lesen:
Betreten ist hier verboten ... doch warum findet sich darunter das Wanderzeichen? |
Es scheint so, als ob ich doch den falschen Weg gewählt habe
– mit Absicht bin ich jedenfalls nicht hineingeraten. Doch sehe ich auch im
weiteren Verlauf nicht, wo der Teufelsstieg denn sonst verlaufen sollte. Als
ich auf einem schmalen, vereisten Weg zur Eckertalsperre ansteige, kommen mir
erste Wanderer entgegen – ich warne sie noch vor dem Wegverlauf – weiß aber
nicht, ob sie einen anderen Pfad entdeckt haben.
An der Eckertalsperre finden sich auch einige wenige
Wanderer zusammen. Aus der Ferne kann man heute gut den Brocken sehen (nicht im Bild).
Die Eckertalsperre |
Ich halte mich nicht lange auf, sondern gehe auf dem Weg 11b
zurück zum Molkenhaus. Von dort wähle ich den Weg 11a zurück nach Harzburg.
Dieser Weg ist völlig vereist. Auch einige Familien, die die Zeit am Molkenhaus
verbracht haben, versuchen hier den Rückweg. Ich beobachte drei Familien, die
hier mit Kinderwagen runter wollen! Ein Japaner kann seinen Kinderwagen gar
nicht halten und rutscht nur so nach unten. Im Wagen ein Baby – am Wagen hält
sich außerdem ein kleiner Junge von zwei bis drei Jahren fest. Schließlich
verliert der Vater den kleinen Jungen und fährt – schlittert alleine Richtung
Tal. Der Dreijährige ist erst alleine
unterwegs – dann fängt ihn ein Paar ab und begleitet ihn. Der Vater ist längst
aus den Augen. Zwei andere kleine Jungen
von 5 Jahren schlagen sich unbegleitet durch – doch alle lachen und genießen
den Eisspaß.
Um 17:00 bin ich im Hotel zurück – mit der Luchstour zusammen waren es für mich heute 21,4 km – 676 Meter bergauf und wieder bergab – reine Bewegungszeit: 4 Stunden.
Um 17:00 bin ich im Hotel zurück – mit der Luchstour zusammen waren es für mich heute 21,4 km – 676 Meter bergauf und wieder bergab – reine Bewegungszeit: 4 Stunden.
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