Montag, 9. März 2015

Wanderung Molkenhaus - Eckertalsperre - Teufelsstieg


Kurz nach halb drei breche ich vom Molkenhaus auf, um über den Teufelsstieg die Eckertalsperre zu erreichen.
Hat bis eben noch touristischer Trubel geherrscht, wird der Weg auf einmal menschenleer, als ich ein Schneefeld quere.

Kurz hinter dem Molkenhaus - auf dem Weg zur Eckertalsperre

An dessen Ende erscheint die Wegführung etwas unübersichtlich. Geht es hier überhaupt weiter? Doch ja! – das muss es sein: Ein Holzgeländer weist eine Lücke auf, hier ist der Durchlass.
Nun wird der Weg schnell urig! Schon bald liegen gestürzte Bäume über dem Pfad, was ich zuerst als Romantik begrüße. Es ist etwas umständlich, diese Hindernisse zu überschreiten, aber lustig.

Das finde ich romantisch - lustig

Doch schnell wird der Weg immer unwirtlicher – ist das wirklich der richtige Weg – oder sollte ich mich wieder getäuscht haben? Doch ich sehe ein blaues Kreuz an einem Baum – das muss doch das Wanderzeichen der Karte sein. Außerdem sind hier Menschen gegangen.

Hier wird es schwieriger ...
die wirklichen Problemstellen habe ich nicht mehr fotografiert!

Trotzdem – es wird ein langsam unheimlich, denn das Ausmaß der hier über den Weg gestürzten Bäume  mit weit verzweigtem Geäst nimmt zu – dazwischen matschige Lücken und rutschige Steinbrocken.  Mir kommen Zweifel, ob ich noch umkehren soll. Aber dann denke ich … das ist doch der Weg – eben ein „Teufelsweg“ – muss wohl richtig sein … Und außerdem: Inzwischen habe ich eine so schwierige Stelle ängstlich – glücklich überklettert, dass ich diesen Weg auch nicht mehr zurückgehen möchte! Ich bin froh, meine Trekkingstöcke dabei zu haben – ohne diese hätte ich gar nicht über die Bäume balancieren können.
Die Hoffnung treibt mich nach vorne. Das Ganze soll ja nur 3 km lang sein – endlich sehe ich unter mir ein Gebäude und der Pfad läuft auf  mit Holzstiegen befestigte Tritte zu. Doch bevor ich dort anlange, liegt vor mir ein großer Gesteinsbrocken mit einer Tafel. Als ich diesen Stein umrunde, kann ich die Schrift lesen:

Betreten ist hier verboten ... doch warum findet sich darunter das Wanderzeichen?

Es scheint so, als ob ich doch den falschen Weg gewählt habe – mit Absicht bin ich jedenfalls nicht hineingeraten. Doch sehe ich auch im weiteren Verlauf nicht, wo der Teufelsstieg denn sonst verlaufen sollte. Als ich auf einem schmalen, vereisten Weg zur Eckertalsperre ansteige, kommen mir erste Wanderer entgegen – ich warne sie noch vor dem Wegverlauf – weiß aber nicht, ob sie einen anderen Pfad entdeckt haben.

Die Eckertalsperre
An der Eckertalsperre finden sich auch einige wenige Wanderer zusammen. Aus der Ferne kann man heute gut den Brocken sehen (nicht im Bild).

Ich halte mich nicht lange auf, sondern gehe auf dem Weg 11b zurück zum Molkenhaus. Von dort wähle ich den Weg 11a zurück nach Harzburg. Dieser Weg ist völlig vereist. Auch einige Familien, die die Zeit am Molkenhaus verbracht haben, versuchen hier den Rückweg. Ich beobachte drei Familien, die hier mit Kinderwagen runter wollen! Ein Japaner kann seinen Kinderwagen gar nicht halten und rutscht nur so nach unten. Im Wagen ein Baby – am Wagen hält sich außerdem ein kleiner Junge von zwei bis drei Jahren fest. Schließlich verliert der Vater den kleinen Jungen und fährt – schlittert alleine Richtung Tal. Der Dreijährige  ist erst alleine unterwegs – dann fängt ihn ein Paar ab und begleitet ihn. Der Vater ist längst aus den Augen.  Zwei andere kleine Jungen von 5 Jahren schlagen sich unbegleitet durch – doch alle lachen und genießen den Eisspaß.
Um 17:00 bin ich im Hotel zurück – mit der Luchstour zusammen waren es für mich heute 21,4 km – 676 Meter bergauf und wieder bergab – reine Bewegungszeit: 4 Stunden.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen