Samstag, 7. März 2015

Wanderung Ilsenburg - Eckertal - Bad Harzburg


Heute erwartet mich eine abenteuerliche Wanderung durch menschenleere Gegenden und  mehrere Klima – und Vegetationszonen. Aber  das merke ich erst im Verlauf des Tages…
Doch von Anfang an …
Um 10.30 fahre ich mit dem Bus von Bad Harzburg nach Ilsenburg, um von dort auf dem Fernwanderweg wieder nach Harzburg zurückzuwandern.

Im Ilsenburger Kurpark


Das sollen so 12 – 13 km sein, die mich am Harzrand – und also in „wärmeren Gefilden“ ohne Schnee - entlang führen sollen.

Der Frühling beginnt in Ilsenburg - erster Eindruck


An der Bushaltestelle komme ich mit einem netten Paar aus Großbritannien ins Gespräch. Während wir warten, erzählen sie mir, dass sie seit eineinhalb Jahren in Bad Harzburg leben. Zuvor wohnten sie in Braunschweig – in der Leonhardstraße. Der Herr arbeitet bei Siemens und fährt nun viermal die Woche nach BS. Am Wochenende erkunden sie Deutschland – darum leben sie hier. Wir tauschen uns über die verschiedenen Harzorte aus, aber auch über Berlin, Leipzig, Naumburg und Görlitz. Interessant, wer und warum in Harzburg lebt!
Schließlich kommt mein Bus. Ich genieße die Fahrt durch die Landschaft und steige in Ilsenburg in der Ortsmitte (Kreisel vor den Rothen Forellen) aus. Zunächst frische ich Ilsenburg Erinnerungen auf und umrunde den kleinen See (siehe Fotos oben).

Dann geht es durch die Kastanienallee zum Ausgangspunkt meiner Wanderung – doch hier lese ich, dass die Entfernung nach Bad Harzburg nur 8 km betragen soll. Zu wenig, wie ich finde. Schließlich ist es erst so gegen 11:30.  Spontan entschließe ich mich zu einer anderen Tour: Über den Zwißelkopf und Gierskopf zum Kruzifix und weiter über den Eckerstausee nach Bad Harzburg. Das Ganze schätze ich so auf 20 km.

Eindrücke vom Beginn der Wanderung - kurz hinter Ilsenburg

Zuerst geht der Weg durch hellen Buchenwald, dann weiter ansteigend auf einem DDR Plattenweg durch eine Birkenwaldung.

Blattlose Birkenwälder
Viele Bäume sind vom Sturm dramatisch verbogen. Je höher ich komme, umso mehr Schneebelag stellt sich ein. Es wird schwieriger voranzukommen. Hier scheinen schon lange keine Menschen mehr gegangen zu sein – aber die Spuren eines Ranger Fahrzeuges sind klar erkennbar.

... unterm Schnee noch Plattenweg

An der Stempelstelle „Am Kruzifix“ lege ich gegen 13: 30 eine kleine Pause ein. Nun will ich auf dem Kaiserweg Richtung Eckertalstausee. Doch von nun an wird der Weg immer unwegsamer – Bäume sind über den Weg gestürzt und es fällt zum Teil schwer sie zu übersteigen.
Gestürzte Bäume versperren den Weg


Besonders mulmig wird mir bei Schneephasen – hier sind keine menschlichen Spuren erkennbar – und ich sinke in frischen Schnee 20 cm tief ein. Diese wiederkehrenden Abschnitte sind jedoch nicht so lang, so dass ich immer wieder Mut fasse. Plötzlich mündet der Pfad auf einen breiteren Weg. Es geht nicht mehr geradeaus. Das kann – nach meiner Karte – gar nicht sein! Wo bin ich? Soll ich nun links – oder rechts abbiegen. Überall nur schweigende Schneelandschaft mit Fichten.

Schließlich hole ich meinen Navi heraus. Glücklicherweise gelingt die Ortung – das Ergebnis kann ich gar nicht glauben – ich bin in einer weiten Runde um den Großen Gierskopf gelaufen – und tatsächlich auf einem Weg gelandet, auf dem ich bereits war. Doch hier sieht alles gleich aus… Ich erkenne in der Schneelandschaft nichts wieder. Was tun?

Im Schnee sieht alles gleich aus

Es erscheint mir zu unsicher, noch einmal einen Versuch Richtung Eckertalstausee zu starten – wenn ich nun wieder den Weg verfehle … Also gehe ich zurück. Da habe ich aber auch eine ganz schöne Strecke vor mir und der Schnee macht das Gehen mühsam. Ich bewege mich schließlich auf knapp 600 Höhenmetern. 
Es dauert noch eine Weile, bis ich wieder an die Gabelung des Besenbinderweges gelange. Hier nun wähle ich den Weg durch das Eckertal –

Im Eckertal


Wie anders sieht nun wieder die Landschaft aus!

-  und dann weiter über den Fernwander- und Radweg nach Harzburg. Dieser Weg erweist sich als länger als zu Beginn ausgeschildert! Die Ausschilderung zu Beginn (8 km) kann nicht stimmen – die ganze Strecke beträgt bestimmt 12 -13 km, wie ursprünglich von mir angenommen.
Der nun folgende Weg ist ein breiter, mit wenig Schotter befestigter Weg, wie gesagt, er dient auch als Radfernweg. Hier – zum ersten Mal – treffe ich nach Stunden ganz wenige Menschen an. Noch einmal habe ich Pech mit der Ausschilderung – die zum Teil etwas unklar ist. So gelange ich 3,5 km vor Bad Harzburg auf die Ilsenburger Straße – eine Autostraße. Ich habe aber keine Lust zurück zu gehen, sondern folge der Straße durch das Randwohngebiet bis zu meinem Hotel. 

Um 17.30 treffe ich ein – Insgesamt habe ich 26 km geschafft, bin 660 Meter bergauf und auch bergab gestiegen. Zeit in Bewegung: 5 Stunden 10 Minuten. Zwei kurzen Pausen (15 Min und 10 Min) kommen noch dazu. Eine wirklich abwechslungsreiche Wanderung. Jetzt reicht es aber auch!

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