Heute erwartet mich eine abenteuerliche Wanderung durch
menschenleere Gegenden und mehrere Klima
– und Vegetationszonen. Aber das merke
ich erst im Verlauf des Tages…
Doch von Anfang an …
Um 10.30 fahre ich mit dem Bus von Bad Harzburg nach
Ilsenburg, um von dort auf dem Fernwanderweg wieder nach Harzburg
zurückzuwandern.
Im Ilsenburger Kurpark |
Das sollen so 12 – 13 km sein, die mich am Harzrand – und also
in „wärmeren Gefilden“ ohne Schnee - entlang führen sollen.
Der Frühling beginnt in Ilsenburg - erster Eindruck |
An der Bushaltestelle komme ich mit einem netten Paar aus Großbritannien
ins Gespräch. Während wir warten, erzählen sie mir, dass sie seit eineinhalb
Jahren in Bad Harzburg leben. Zuvor wohnten sie in Braunschweig – in der
Leonhardstraße. Der Herr arbeitet bei Siemens und fährt nun viermal die Woche
nach BS. Am Wochenende erkunden sie Deutschland – darum leben sie hier. Wir
tauschen uns über die verschiedenen Harzorte aus, aber auch über Berlin, Leipzig,
Naumburg und Görlitz. Interessant, wer und warum in Harzburg lebt!
Schließlich kommt mein Bus. Ich genieße die Fahrt durch die
Landschaft und steige in Ilsenburg in der Ortsmitte (Kreisel vor den Rothen
Forellen) aus. Zunächst frische ich Ilsenburg Erinnerungen auf und umrunde den
kleinen See (siehe Fotos oben).
Dann geht es durch die Kastanienallee zum Ausgangspunkt meiner Wanderung – doch hier lese ich, dass die Entfernung nach Bad Harzburg nur 8 km betragen soll. Zu wenig, wie ich finde. Schließlich ist es erst so gegen 11:30. Spontan entschließe ich mich zu einer anderen Tour: Über den Zwißelkopf und Gierskopf zum Kruzifix und weiter über den Eckerstausee nach Bad Harzburg. Das Ganze schätze ich so auf 20 km.
Eindrücke vom Beginn der Wanderung - kurz hinter Ilsenburg |
Blattlose Birkenwälder |
... unterm Schnee noch Plattenweg |
An der Stempelstelle „Am Kruzifix“ lege ich gegen 13: 30
eine kleine Pause ein. Nun will ich auf dem Kaiserweg Richtung Eckertalstausee.
Doch von nun an wird der Weg immer unwegsamer – Bäume sind über den Weg
gestürzt und es fällt zum Teil schwer sie zu übersteigen.
Gestürzte Bäume versperren den Weg |
Besonders mulmig wird mir bei Schneephasen – hier sind keine menschlichen Spuren erkennbar – und ich sinke in frischen Schnee 20 cm tief ein. Diese wiederkehrenden Abschnitte sind jedoch nicht so lang, so dass ich immer wieder Mut fasse. Plötzlich mündet der Pfad auf einen breiteren Weg. Es geht nicht mehr geradeaus. Das kann – nach meiner Karte – gar nicht sein! Wo bin ich? Soll ich nun links – oder rechts abbiegen. Überall nur schweigende Schneelandschaft mit Fichten.
Schließlich hole ich meinen Navi heraus. Glücklicherweise
gelingt die Ortung – das Ergebnis kann ich gar nicht glauben – ich bin in einer
weiten Runde um den Großen Gierskopf gelaufen – und tatsächlich auf einem Weg
gelandet, auf dem ich bereits war. Doch hier sieht alles gleich aus… Ich
erkenne in der Schneelandschaft nichts wieder. Was tun?
Es erscheint mir zu unsicher, noch einmal einen Versuch
Richtung Eckertalstausee zu starten – wenn ich nun wieder den Weg verfehle …
Also gehe ich zurück. Da habe ich aber auch eine ganz schöne Strecke vor mir
und der Schnee macht das Gehen mühsam. Ich bewege mich schließlich auf knapp
600 Höhenmetern.
Im Schnee sieht alles gleich aus |
Es dauert noch eine Weile, bis ich wieder an die Gabelung des
Besenbinderweges gelange. Hier nun wähle ich den Weg durch das Eckertal –
Im Eckertal |
- und dann weiter über
den Fernwander- und Radweg nach Harzburg. Dieser Weg erweist sich als länger
als zu Beginn ausgeschildert! Die Ausschilderung zu Beginn (8 km) kann nicht
stimmen – die ganze Strecke beträgt bestimmt 12 -13 km, wie ursprünglich von
mir angenommen.
Der nun folgende Weg ist ein breiter, mit wenig Schotter befestigter
Weg, wie gesagt, er dient auch als Radfernweg. Hier – zum ersten Mal – treffe ich
nach Stunden ganz wenige Menschen an. Noch einmal habe ich Pech mit der
Ausschilderung – die zum Teil etwas unklar ist. So gelange ich 3,5 km vor Bad
Harzburg auf die Ilsenburger Straße – eine Autostraße. Ich habe aber keine Lust
zurück zu gehen, sondern folge der Straße durch das Randwohngebiet bis zu
meinem Hotel.
Um 17.30 treffe ich ein – Insgesamt habe ich 26 km
geschafft, bin 660 Meter bergauf und auch bergab gestiegen. Zeit in Bewegung: 5
Stunden 10 Minuten. Zwei kurzen Pausen (15 Min und 10 Min) kommen noch dazu. Eine
wirklich abwechslungsreiche Wanderung. Jetzt reicht es aber auch!
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